Mit einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Stadtratsfraktionen von SPD und CDU in Ingelheim für eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Einsamkeit und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts ein. Der Antrag sieht vor, dass die Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit Akteuren wie Wohlfahrtsverbänden, Vereinen, Bildungs- und Kultureinrichtungen eine Strategie entwickelt, die auf konkrete Maßnahmen und nachhaltige Strukturen abzielt.
„Einsamkeit betrifft längst nicht mehr nur ältere Menschen – auch Jugendliche, Alleinerziehende und neu Zugezogene fühlen sich zunehmend isoliert. Als Stadtgesellschaft müssen wir hier aktiv werden, bevor sich soziale Probleme verfestigen“, erklärt Dominik Brill, Vorsitzender der SPD-Fraktion.
Ziel des Antrags ist es, die Öffentlichkeit stärker für das Thema zu sensibilisieren, präventive und zielgruppenspezifische Maßnahmen zu fördern und bestehende Angebote sichtbarer und zugänglicher zu machen. In einem ersten Schritt soll eine Bestandsaufnahme der Situation in Ingelheim erfolgen, um gezielt besonders betroffene Gruppen zu identifizieren und Lücken im bestehenden Angebot zu schließen.
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht nicht von selbst – er braucht Begegnung, Engagement und Strukturen, die Menschen zusammenbringen. Genau hier wollen wir ansetzen“, betont Roland Schäfer, stv. Fraktionsvorsitzender der SPD. In den Stadtteilen gäbe es schon tolle Initiativen und Angebote. „Genau diese wollen wir stärken, da sie die wirksamstem Mittel gegen Einsamkeit sind.“
Neben klassischen Begegnungsstätten sollen auch generationenübergreifende Projekte, digitale Angebote sowie Ehrenamts- und Nachbarschaftshilfen stärker gefördert werden. Innerhalb von zwölf Monaten soll die Stadtverwaltung einen konkreten Maßnahmenplan mit Prioritäten, Zeitplan und Kostenschätzung vorlegen.